Inhalt
Mitte der 60er Jahre wird Claire, eine junge Frau von Anfang 20, von ihren Eltern aus der wallonischen Provinz in das wirtschaftlich boomende Köln geschickt, um besser Deutsch zu lernen und eine Handelsschule zu besuchen. Sie kommt bei Hans unter, einem Philosophiedoktoranden, der viel unterwegs ist und daher seine Wohnung untervermietet.
Claire macht bald Bekanntschaft mit ihrer Nachbarin, der offenherzigen Mathilda, die Schneiderin ist. Mathilda spricht sehr gut Französisch, weil sie die französische Modewelt bewundert und davon träumt, nach Paris zu gehen. Sie kleidet sich, im Gegensatz zu Claire, modebewusst und ein wenig ihrer Zeit voraus. Obwohl sie noch recht jung ist, verfolgt sie selbstbewusst ihre Ziele. Die beiden Frauen freunden sich an, und Mathilda ermutigt Claire, die die Nähe und Aufmerksamkeit ihrer neuen Freundin genießt, ihren einstigen Traum, Schriftstellerin zu werden, vielleicht doch wieder aufzunehmen.
Nach einem Abend mit Mathilda und ihren Freunden, wird Claire klar, dass sie für Mathilda mehr als nur Freundschaft empfindet...
Besetzung
Claire | Margaux Tiltmann |
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Mathilda | Anna Röser |
Hans | Kilian Land |
Albrecht | Caspar Schuchmann |
Paul | Tobias Krebs |
Frau Schmitz | Marion Radtke |
Crew
Produktion | Margaux Tiltmann |
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Ton | Philipp Randt |
Drehbuch | Margaux Tiltmann |
Kamera | Theo Weingarten |
Kameraassistenz | Marius Rempe, Arvid Schiepanski |
Produktionsleitung | Angelina Kolodzig |
Schnitt | Bettina Enigl |
Tonschnitt | Philipp Randt |
Szenenbild | Romina Hirschmann |
Musik | Lorenz Heinrich |
Zusätzliche Musik | Daniel Dinler, Anna Bosc-Molinaro, Côme Huveline |
Kostümbild | Flavia Stein, Vanessa Wujanz |
Colour Grading | Christopher Pott |
Maskenbild | Isabelle Ederle |
Tonmischung | Philipp Randt |
Über dem Film
Ungewöhnlich für einen Kurzfilm sind bei „Oh Claire!“ Regisseur und Drehbuchautor nicht dieselbe Person. Und tatsächlich zeichne ich mich nur für die Regie des Films verantwortlich.
Drehbuchautorin, Produzentin und Hauptdarstellerin Margaux Tiltmann hatte per Annonce, auf die mich ein Freund aufmerksam gemacht hatte, einen Regisseur für ihr ambitioniertes Kurzfilmprojekt gesucht. Ich kontaktierte Margaux, und schnell haben wir uns gut verstanden, waren auf derselben Wellenlänge was den Film betraf. Wirklich überzeugt, dass ich wohl der richtige Mann für die Sache war, hat sie wohl mein Erstlingsfilm „Paris, 1969“, das, wie der Name bereits vermuten lässt, ebenfalls wie „Oh Claire!“ in den 1960er Jahren angesiedelt ist. Ich kannte mich also schon aus mit den ästhetischen und ökonomischen Herausforderungen, die ein klein budgetierter „Historienfilm“ mit sich bringt.
Margaux war mit meinen Vorschlägen, den Film in schwarz-weiß (beim Schreiben des Drehbuchs hatte sie sich auch bereits einen Schwarz-weiß-Film vorgestellt) und im Format 4:3 zu drehen, einverstanden. Damit sollten die 1960er Jahre glaubwürdiger herüberkommen. Kameramann Theo Weingarten hat die Ideen gekonnt umgesetzt.
Das sehr gelungene Kostümbild von Flavia Stein und Vanessa Wujanz, sowie das stimmungsvolle Szenenbild von Romina Hirschmann tragen zur generellen Glaubwürdigkeit der dargestellten Epoche außerordentlich bei.
Es war für mich eine bereichernde und gute Erfahrung, das Drehbuch eines andren Autors zu realisieren. Dies würde ich in Zukunft gerne häufiger machen.